Zugegeben, im Gefechtsdienst trägt man „Hemdärmel Lang“. Doch befindet man sich ehrlich gestanden ja nicht beständig im Gefecht, und spätestens jenseits der 40°C Marke wird man auch diesbezüglich von der Erfahrung unterstützt dass Handschuhe meist reichen. Claw Gear hat mit seinem MKII Instructor-Shirt ein Oberteil herausgebracht, das nicht nur am Schießausbilder eine gute Figur macht. Es besitzt einen recht körperbetonten Schnitt, und kommt in der üblichen Farbauswahl aus schwarz, grün und coyotebraun.
Die Grundform ist im eigentlichen ein etwas enger anliegendes Baumwoll T-Shirt, auf welches sowohl verschließbare, als auch offene Taschen vernäht sind. Und natürlich Klett. Ohne den geht nichts.
Erst einmal zu den verschließbaren Oberarmtaschen. Sie haben genügend Platz für Mobiltelephone, Tabakdosen, Schreibblock, Stifte MP3-Player usw. Gesichert wird die Tasche mittels Qualitätsreißverschlüssen von YKK. Welche anfänglich recht filigran wirken, sich aber im Testverlauf (8 Monate) als ausreichend bewiesen haben. Oberhalb der Tasche ist nun eine Klettfläche angebracht, welche dergestalt angenäht ist, dass vertikale Kanäle zwischen Klett und Ärmelstoff entstehen, was somit ein Mitführen von Edding und Co. zum Trefferaufzeigen im 5.11 Stil erlaubt. Und das Ganze eben links wie rechts.
Damit man nun auch weiß mit wem man es zu tun hat, darf natürlich ein Namensklett nicht fehlen. Auch dieses ist nur segmentweise angenäht, was das Einschlaufen von Stiften wieder ermöglicht. Auch hat man daran gedacht den Namensklett an die linke Brust zu transferieren, was dem Instructor ermöglicht trotz „vollbestiftung“ ungestört eine Langwaffe in Anschlag zu bringen. Da hat wer mitgedacht. Das gefällt! Nun, war es das mit den Taschen noch nicht.
Etwa eine gute Handbreite unterhalb der Achsel befinden sich noch zwei Schubtaschen. Diese sind Ideal um Smartphones, oder kleinere Walkie-Talkies unterzubringen. Vom Platz her passten auch NATO-VCN hinein. Doch ist dies aufgrund deren Gewicht und des sich daraufhin einstellenden negativen Tragekomforts nicht zu empfehlen. Doch damit nicht genug.
Jene Schubtasche besitzen noch zusätzlich einen Kabeldurchlass ins Innere des T-Shirts, in dem sich an der Krageninnenseite eine Kabelschlaufe befindet. Also kein beständiges Hängenbleiben des MP3/Funkkabels am Schießstand. Eine wirklich anwenderfreundliche Lösung.
Wofür sich das Instructor Shirt eignet: Vorrangig natürlich erst einmal für die Arbeit im Schießbetrieb, doch macht es auch abseits dessen eine gute Figur, besonders im Hochsommer, in dem man gegebenenfalls aufgrund der Hosen wohl sonst Probleme hätte sein ganzes Gerödel irgendwo unterzubringen. Noch mehr Taschen an das Leibchen zu nähen, wäre bestimmt möglich, zum Beispiel links noch eine kleine Brusttasche für Zeitpläne und dergleichen, ganz im Stile von Patagonia.
Sonst kann man das Instuctor Shirt auch wie gewohnt als Unterhemd, oder eben als „normales“ aufpimpbares, patchfähiges T-Shirt tragen. Wer kann so was schon von seinem Leibchen behaupten?
Während längeren Schießbetrieben im Freien fiel jedoch auf, dass es von Vorteil wäre einen Kragen, ähnlich einem Poloshirt zu haben, da sowohl Gewehrriemen (o.), als auch die agressive Sonne dazu neigten den Nacken etwas zu beleidigen. Auch wäre es noch top, wenn man in Zukunft anstelle der reinen Baumwolle Clawgears hauseigene Corduramischung, wie bei Cordura Baselayer verwendete.
FAZIT: Alles in Allem ist das Instructor Shirt ein recht durchdachtes und qualitativ brauchbares Gimmick, welches das Verwalten leichter (Klein-)Utensilien am Schießstand um einiges bequemer macht. Daher kommt es einem auch als Backup für die 1st Line in den Sinn.
Das Claw Gear MKII Instructor Shirt gibt es in Schwarz, Coyote und OD und kostet 29,90 Euro.